An diesem Freitag, den 18. Juni 2021, ist wieder der internationale Tag der Mediation.

Vor einigen Jahren von den großen deutschsprachigen Mediationsverbänden ins Leben gerufen, scheint mir gerade in Zeiten wie diesen, wo der Ton manchmal rauer wird, unsere Beziehungen untereinander, privat und beruflich neuen Belastungen ausgesetzt sind, besonders wichtig, auf diese Form der Lösungsfindung aufmerksam zu machen. Mediation ist eine bewährte  Methode der gemeinsamen, eigenverantwortlichen Gesprächsführung, strukturiert und unterstützt durch eine neutrale Person, einer Mediator*in. Die Methode ist geeignet, Missverständnisse, Spannungen oder gar mehr gemeinsam aufzulösen.  Mediatori*innen sind nach den Qualitäts-Standards der EU- Ausbildungs­verordnung ausgebildete erfahrene Fachkräfte.

 

Sie erkennen leicht, dass Sprache und Kommunikation hier eine besondere Rolle spielen. Beides ist geprägt durch die Persönlichkeit eines jeden Einzelnen, der seiner inneren Haltung dadurch Ausdruck verleiht. Sprache und Kommunikation prägen Beziehungen,  lassen Konflikte entstehen und sind ebenso entscheidend bei der Lösungsfindung.

 

Konflikte gehören zum Leben dazu und können in allen Bereichen des Zusammenlebens entstehen.  Wie konnte es überhaupt soweit kommen, ist oft die Frage, wenn sich die Beteiligten in einer Sackgasse fühlen.

 

Wenn sie nicht gerade Selbstgespräche führen, gibt es bei jeder Botschaft einen Sender und einen Empfänger. Durch das was Sie senden übertragen Sie eine Botschaft an das Gegenüber. Nun hängt es davon ab, wie das Gegenüber Ihre Botschaft aufnimmt, versteht, was es hineininterpretiert oder bewertet. Wohlmöglich anders, als Sie selbst verstanden werden möchten. Und schon gibt es verschiedene Sichtweisen auf einen und denselben Sachverhalt, es kommt zu Missverständnissen. Gut, wenn sie direkt angesprochen werden. Wenn nicht, und das ist häufig der Fall, kann sich eine verschärfende Negativspirale in Gang setzen und der Konflikt ist da.

 

Kommunikation ist vielseitig, denken Sie nur an Ihre Wortwahl, Ihre Stimme, Ihr Verhalten, Ihre Mimik/Gestik, Körperhaltung.  Hier ein paar typische Beispiele, die den Kreislauf von Ursache und Wirkung deutlich machen:

  • Die verschärfende Wirkung der Worte immer, alle, nie, wenn doch gerade nur eine Sache nicht gut gelaufen ist. Die so angesprochene Empfänger-Person  fühlt sich durch die Verallgemeinerung unverhältnismäßig kritisiert, klein gemacht, wird es Sie bei Gelegenheit spüren lassen. Ein negativer Kreislauf beginnt.
  • Sie begegnen einer Kolleg*in,  Nachbar*in oder Mitbewohner*in und beachten diese nicht. Die nonverbale Botschaft,  er/sie hat etwas gegen mich, habe ich etwas falsch gemacht? Ist verunsichert. Die nächste Begegnung ist vorbelastet.
  • Sie führen ein Mitarbeiter*innen-Gespräch, sagen der Person, dass sie wichtig ist für das Unternehmen  und schauen dabei zum Fenster heraus. Damit senden Sie eine widersprüchliche Botschaft. Die Empfänger-Person wird irritiert. Wird sie nun wertgeschätzt oder eigentlich doch nicht? Emotionaler Stress, der die Chef-/Mitarbeiterbeziehung in Zukunft belastet,  entsteht.

Gerade zwischen Menschen, die beruflich oder privat in ständiger Beziehung leben, sich immer wieder begegnen,  können offene oder auch unterschwellige Konflikte sehr belastend sein. Damit müssen Sie nicht leben.

 

Nutzen Sie die Chance der Mediation. Lösen Sie ihren Konflikt gemeinsam mit einer Mediator*in auf.  Erarbeiten Sie sich eine innere Haltung mit der sie sich auch in Zukunft gut begegnen können und erhöhen Sie dabei Ihre eigene Konflikt-Lösungskompetenz.

 

Wie kann das möglich sein, fragen Sie sich.  Vor allem durch aktives Zuhören. Die Mediator*in  ist ganz Ohr. Sie ist unparteiisch/neutral, aber nicht unbeteiligt. Sie schenkt den Beteiligten, jedem gleichermaßen, volle Aufmerksamkeit. Unterstütz, gegenseitiges inhaltliches Verständnis zu schaffen, Bedürfnisse und Interessen, um die es Ihnen eigentlich geht,  herauszuarbeiten, für jeden Gesichtswahrend, nicht bewertend.  Ist wertschätzend,  damit  sich die Beteiligten

  • besser kennenlernen
  • besser verstehen
  • besser fühlen.

Die Mediator*in unterstützt und stärkt ihre ehrliche Bereitschaft, gemeinsam und konstruktiv  eine nachhaltige Lösung zu erarbeiten, ohne die eine Mediation nicht gelingen kann!  Das kann für Sie  auch heißen, eingefahrene Verhaltens- und Reaktionsmuster oder gar Vorurteile zu überdenken. Eine Herausforderung!  Es lohnt sich, sich ihr zu stellen.